2017 Frühjahrskonzert

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Frühjahrskonzert 2017

An die 280 Gäste hatten am 2017-04-08 die Turnhalle der Nittendorfer Grundschule gut gefüllt, darunter Vertreter der Marktgemeinde, der Knappschaftskapelle Amberg und befreundeter Musikvereine.

Auch heuer eröffnete die Erwachsenen-Bläserklasse den Konzertabend. Unter der neuen Leitung von Angelika Treutwein wurden drei Stücke einstudiert. Es begann mit "A Sailors Adventure" von Kees Vlak, in dem einem in Moll gehaltenen ersten Teil ein heiterer walzerhafter Teil folgte (Symbol für Landgang??), bis nach einer weiteren Seereise der Seemann endlich sicher seinen Heimathafen erreicht. Durch präzises Herausarbeiten der Dynamik wurde sehr schön hörbar, wie die einzelnen Melodienteile sich zu einem harmonischen Ganzen zusammen fanden.

Das nächste Stück, "Costa del Sol - Little Spanish Tune" von Dick Ravenal, war eine heitere kleine spanische Melodie, wie es der Titel bereits ankündigte. Die einzelnen Thementeile wurden im Dialog von den verschiedenen Registern aufgegriffen und auch wieder weiter gegeben. Hier war besonders das präzise Zusammenspielen und "Aufeinander Hören" der einzelnen Register gefragt, wobei die Dynamik nicht vernachlässigt werden durfte, um die einzelnen melodieführenden Register nicht untergehen zu lassen.

Als letztes Stück stand dann die "Amboss Polka" (arr. W. Grünbauer) auf dem Programm. Es zeugt vom Vertrauen der Leiterin in die Fähigkeiten der Bläserklasse, mit diesem bekannten Stück sich vor ein sachkundiges Publikum zu begeben, noch dazu, da der Amboss erst zur Generalprobe verfügbar war. Mit Unterstützung von zwei Schlagwerkern des Hauptorchesters wurde es eine sehr schöne Interpretation.

Anschließend wurde als "Dankeschön der Bläserklasse" dem früheren Leiter, Matthias Dietz, ein geschnitzter Notenschlüssel überreicht, und die Bläserklasse bedankte sich mit einem Blumenstrauß bei der jetzigen Leiterin Angelika Treutwein.


Kaum hatte die Bläserklasse die Bühne verlassen, als es schon weiter ging.
Zu den vom Band abgespielten Klängen des Triumph-Marsches "Einzug der Gladiatoren" von J. Fučik "marschierte" das große Orchester des Musikvereins zügig in die Halle und auf die Bühne, denn sie mußten bei einer genau definierten Stelle die "Konserve" durch "live performance" ablösen. Für Insider: "Auftakt zu Buchstabe C"! Es hat sehr gut geklappt und stellte einen gelugenen straffen Einstieg in den restlichen Konzertabend dar.

Es folgte die "Alpina Saga" von O.M.Schwarz, die mit Rhythmus- und Tonartwechseln sowie unterschiedlichen Themen eine nicht geringe Herausforderung darstellte. Streckenweise durfte sogar "gesungen" statt geblasen werden.

Mit "Paris Montmartre", einem Potpourri bekannter französischer Chançons wie "Sous le ciel de Paris, Moulin Rouge, La vie en rose, Les feuilles mortes, C'est si bon" war man dann wieder auf etwas bekannterem Boden angelangt, wobei das Arrangement von Toshio Mashima Zuhörer und Musiker mit anspruchsvollen Übergängen und Themenwechseln konfrontierte.

Weiter ging es mit der Konzert-Polka "Gedankensprünge" von F. Gerstbrein.

Vor Ende der ersten Konzerthälfte wurden Musiker geehrt: Der Bezirksvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes e.V., Gerhard Engel, 1. Bürgermeister Helmut Sammüller und die Vereinsspitze gratulierten zu langjähriger aktiver Musikertätigkeit:


Als erstes Mitglied der Erwachsenen-Bläserklasse legte 2. Vorsitzender Christian Kreuzer das Leistungsabzeichen D1 des Nordbayerischen Musikbundes e.V. ab, was auch gebührend gewürdigt wurde. (Gemurmel im Hauptorchester: Super, Christian - und mia hams bis heid ned gschafft)

Mit dem Konzertmarsch "Die Sonne geht auf" von Rudi Fischer wurde der erste Teil des Konzertabends beendet.

Nach der Pause wurde es turbulent. "Batman" von D. Elfman begann langsam und leise, bis es nach kurzer Zeit Fahrt aufnahm und nicht mehr langsamer wurde. Die Dynamik stimmte, man sah dem Orchester an, dass es das Stück gerne gespielt hatte, aber auch, dass man froh war als es vorbei war

Das anschließende Medley aus "Jesus Christ Superstar" von Andrew Lloyd Webber in der Adaptation von John Moss brachte Tempowechsel, Rhythmuswechsel, bekannte Melodien und war unterm Strich ganz einfach "schee".

"Imagine" von John Lennon (arr. Takashi Hoshide) brachte wieder etwas Ruhe zurück, und Andreas Biebl erfreute die Zuhörer mit einem großartigen Solo am Altsaxofon.

"Walking On Sunshine" von Kimberley Rew (arr. Stefan Schwalgin) war als "Fast Rock" tatsächlich schnell, laut und fetzig. Absolut richtig und passend dazu die Stimme von Katja Arnold, die dem Song eine leichte und fröhliche Note verlieh.

Als letztes Stück stand "Elvis in Concert" (arr. Peter kleine Schaars) auf dem Programm und war tatsächlich das furiose Finale eines gelungenen Abends.
Klar, jeder kennt Elvis, aber nicht so!
Sehr schnelle Läufe in den Klarinetten, spitze Einwürfe in den Trompeten, klangvolle Saxofone, "walking bass"-Figuren, Rhythmusverschiebungen, Tempowechsel, die bekannten, gängigen Melodien neu interpretiert - mein Favorit, wenn mir die persönliche Bemerkung gestattet ist.

Das Publikum dankte mit großem und langem Applaus für den gelungenen Konzertabend und durfte sich noch zwei Zugaben anhören.

Oskar Friedl